„Eine Welt. Keine Sklaverei.” – Missio Truck an der Erna-de-Vries Gesamtschule vom 14.03.-16.03.2024

Vom 14. bis zum 16. März machte der Missio-Truck, ein eindrucksvolles mobiles Bildungsprojekt, im Rahmen seiner Deutschlandtour Halt in Ibbenbüren an der Erna-de-Vries-Gesamtschule. „Eigentlich alles, was wir täglich nutzen, hat was mit Menschen aus anderen Teilen der Welt zu tun.“ Mit diesen Worten nimmt die virtuelle Begleitfigur „Chris“ an diesen Tagen Jugendliche und Erwachsene, Schüler*innen und Auszubildene mit auf eine Reise durch fünf interaktive multimediale Ausstellungsräume zum Thema „Eine Welt. Keine Sklaverei“.

Besuchende können z.B. in einem eingerichteten Wohnzimmer innerhalb des Trucks mithilfe von Augmented-Reality-Technik verschiedene Gegenstände zum Leben erwecken. Sie begegnen dabei Menschen aus allen Teilen der Welt, die an der Produktion oder den Dienstleistungen beteiligt sind. Das Orangensaftglas erzählt vom Schicksal eines Geflüchteten aus dem Sudan, das Smartphone wird einmal in Ghana auf eine Schrotthalte landen und von Kinderhänden recycelt und das Foto der Großeltern macht auf die Gefahr ausbeuterischer Arbeitsbedingungen für migrantische Arbeiter*innen aufmerksam, etwa in der Pflege. Die Ausstellung thematisiert, dass weltweit mehr als 50 Millionen Menschen als moderne Sklav*innen ausgebeutet werden, weil sie in Abhängigkeiten verstrickt wurden. Offiziell wurde Sklaverei längst abgeschafft, globale Machstrukturen führen jedoch weltweit immer häufiger zu Ausbeutungssituationen marginalisierter Gruppen, auch in Deutschland. Missio zeigt, wie Betroffene gestärkt werden können und stellt Personen vor, die sich mutig für die Abschaffung moderner Sklaverei einsetzen. Menschenwürde ist die zentrale Kraft, die eine Welt ohne Sklaverei möglich macht. Mit einem Blick in einen Spiegel, in dem die Besucher*innen sich selbst und die Welt sehen, sollen sie auch selbst ermutigt die Ausstellung verlassen. An einem Automaten ziehen sie eine Handlungskarte und erfahren, wie sie selbst daran mitwirken können, dass alle Menschen in Würde leben können.

Um Schüler*innen der Erna-de-Vries-Gesamtschule und des Joh.-Kepler Gymnasiums die mobile Ausstellung im Truck mit dem verbundenen Workshop in ihrer Klasse zu ermöglichen, wurde der Stundenplan für die Woche für die Teilnehmenden verändert. „Uns ist wichtig, so zentralen globalen Themen wie der Verantwortung des Einzelnen für alle Menschen durch z.B. einen bewussteren Konsum Raum zu geben“, so Christoph Moormann. „Wir alle tragen Verantwortung dafür, eine Welt ohne Sklaverei zu schaffen. Passend dazu gab es eine 90minütige Unterrichtseinheit für die Schüler*innen, um das Wissen zu vertiefen und ins Gespräch miteinander zu kommen.“Als Schulseelsorger organisierte er diese Tage für die Schüler*innen der Schulen und der Kirchengemeinden in Ibbenbüren in Zusammenarbeit mit dem Didaktischen Leiter der Erna-de-Vries-Gesamtschule Herrn André von Gostomski und dem Pfarrer der Katholischen Kirche Ibbenbüren Herrn Hartmut Niehues und der Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit, Weltkirchliche Bildungsarbeit des Bistum Münsters Frau Carolin Therling.

Eine Welt.Keine Slaverei - Mission Truck in IbbenbürenEin besonderes Highlight war auch, den Pfarrer Peter Kossens gewinnen zu können der bei der Entwicklung des Missio Trucks einen erheblichen Beitrag geleistet hat und für einen Vortragsabend am Donnerstag, den 14.03.24 um 19.30 Uhr in der Mensa der Erna-de-Vries-Gesamtschule zur Verfügung stand. Peter Kossen ist Pfarrer in Lengerich (Kreis Steinfurt), wurde bekannt durch seinen Einsatz für Arbeitsmigranten und gegen deren Ausbeutung etwa in der Fleischindustrie. Dafür wurde ihm 2020 der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Peter Kossen setzt sich seit Jahren dafür ein auf die Realität der Sklaverei in der Welt aufmerksam macht und sich stark macht dafür eine Welt ohne Sklaverei zu schaffen.

Am Samstag, den 16.03.24 war dann der Missio-Truck dann offiziell und kostenfrei für alle interessierten Kirchengemeinden Mitglieder*innen geöffnet und fand großes Interesse.

Autor: Christoph Moormann, Stadtschulseelsorger der Katholischen Kirche in Ibbenbüren