Geschichte Vor Ort – Werkschau Ergebnispräsenation am 31.05.2023

Im Rahmen des Projektes „Geschichte vor Ort“ wurden die bisherigen Projektergebnisse von allen beteiligten im Rahmen einer Werkschau den eingeladen Gästen aus Politik, Verwaltung und Schulleitungen präsentiert.

Einladung Ergebnispräsentation 31.05.23 Nach der Begrüßung durch die Leiterin der Stadtbücherei und dem Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer gab es einen Museumsrundgang mit der Möglichkeit sich über die Einzelnen Maßnahmen in den Themenfeldern Jüdisches Leben, Nationalsozialismus, Migrationsgeschichte und Deutsch-deutsche Geschichte zu informieren. Hierbei stand der Austausch mit den Lehrkräften und einer Schülergruppe im Focus.

 

Im Themenfeld Deutsch-Deutsche Geschichte präsentierte die Schülergruppe die Arbeitsergebnisse und berichteten über den Projekttag am 21.04.2023 in der Stadtbücherei Ibbenbüren. Den gesonderten Bericht finden sie hier. Die Schülerinnen und Schüler werden gemeinsam mit der Lehrerin Brigitte Bösing ihr Arbeitsergebnis auf dem 10. Bildungspartnerkongress am 28.09.2023 in Essen vorstellen.

An dem Präsentationtisch der Gruppe Migrationsgeschichte war die ersten Interviews mit Menschen aus Ibbenbüren mit Migrationshintergrund zu hören, die Bestandteil der Unterrichtsreihe sind. Der Interviewleitfaden wurde mit den Schülerinnen und Schüler entwickelt und fließen in die entwickelte Unterrichtsreihe ein.

Die Arbeitsgruppe zum jüdischen Leben in Ibbenbüren hat als erste Umsetzung gemeinsam mit der Stadtbücherei Ibbenbüren eine Medienkiste entwickelt, die dann für unterschiedliche Schulformen (Primarstufe und Sek. I) eingesetzt werden kann. Enhalten sind u. a. eine Thorarolle, ein Gebetsschal, verschieden Kippas und eine Lieder CD. Zusätzlich haben die Lehrkräfte Bild-Wort-Karten zu Janusz-Korczak, Erna de Vries, Anne Frank, Meyer Rosenthal, Issak Winkler und Julius Kaufmann entworfen, die neben verschieden Büchern ebenfalls in der Medienkiste enthalten sein werden.
Als nächster Schritt wird dann die Entwicklung von Unterrichtsangeboten sein.

 

Die Gruppen, die im Themenfeld Nationalsozialismus gearbeitet haben, kümmerten sich zuerst um die Vorbereitung des Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023. Dieser hat mit allen Schulen auf dem städtischen Zentralfriedhof stattgefunden. Darüber gab es bereits einen Blogbeitrag.
Geplant ist zukünftig gemeinsam mit allen Ibbenbürener Schulen diesen Gedenktag zu gestalten.
Weiterhin hat sich die Gruppe mit einer Unterrichtseinheit zum Thema „Zwangsarbeit im Ibbenbürener Bergbau“ beschäfigt. Neben der Recherche im Stadtarchiv, in Büchern wurden Akten der DSK Anthrazit (vormals Preussag AG) gesichtet, die sich inzwischen in Bochum befinden. Einige Zwangsarbeiter wurden bei den Kriegsgräbern auf dem Zentralfriedhof in Ibbenbüren beigesetzt.

Nach dem Regen Austausch und einem Mittagsimbiss sprach Herr Pietrek, LRSD der Bezirksregierung Münster, über den Schulischer Auftrag zur Demokratischen Bildung und zum Demokratielernen. Er sprach von der Herausforderung Demokratie und zitierte die Kultusministerkonferenz:

„Eine rechtsstaatlich verfasste Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie musste und muss immer wieder erlernt, erkämpft, gelebt und verteidigt werden. (…). Ziel der Schule ist es daher, das erforderliche Wissen zu vermitteln, Werthaltungen und Teilhabe zu fördern sowie zur Übernahme von Verantwortung und Engagement in Staat und Gesellschaft zu ermutigen und zu befähigen. Es ist ihre Aufgabe, entsprechende Lerngelegenheiten in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Handlungs- und Anforderungssituationen zu organisieren. Die gelebte Demokratie muss ein grundlegendes Qualitätsmerkmal unserer Schulen sein.“
(KMK, Demokratie als Ziel, Gegenstand und Praxis historisch-politischer Bildung und Erziehung in der Schule, 2018)

Er sieht die aktuelle Bedrohung der Demokratie in

  • Zunehmender Populismus weltweit
  • Auseinandersetzung mit autokratischen Systemen
  • Abnehmendes Vertrauen in politische Institutionen und Medien
  • Furcht vor Globalisierung
  • Komplexität politischer u. wirtschaftlicher Zusammenhänge: Suche nach einfachen Erklärungen: Anfälligkeit für virtuelle Blasen
  • Fakenews

Gerade die Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten ermöglicht die Demokratiebildung in der Schule umzusetzten. Das Projekt in Ibbenbüren würde all dies Mustergültig umsetzen. An dieser Stelle verwies er auf den Referenzrahmen Demokratiebildung. Gerade das forschende Lernen wurde hier in diesem Projekt in Ibbenbüren ebenfalls vorbildlich umgesetzt. In der anschließenden Disskussion fragten die Lehrkräfte konkret nach veränderten Lehrplänen und Unterstützung der Schulen.

Zum Ende gab es einen Ausblick aus der Sicht der Qualis (Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule) von Anne Birkelbach und von Andreas Weinhold von Bildungspartner NRW, der von einem Modellprojekt in NRW sprach und die Politik bat, das Projekt weiterhin zu unterstützen.